Team-Rotter

LRP-HPI Deutschlandfinale 2006


Da ich auf der Strecke zwischen Fahrertüre und Kofferraumdeckel bereits bis auf die Haut durchnässt war, entschlossen wir uns, erstmal in unserer Unterkunft einzuchecken. Das Zimmer war hell und geräumig. Ganz im Gegensatz zu den Wolken. Die waren zwar auch geräumig aber dafür dunkelschwarz. Also erstmal was zu Mittag gegessen. Danach wieder auf die Bahn gefahren. Mit Sascha zusammen den Pavillon aufgestellt und alles schnell schnell darin verstaut. Den ersten Trainingslauf hat er natürlich verpasst. Scheiß Wetter. Wir haben dann in Ruhe alles ausgepackt und aufgebaut. Der zweite Trainingslauf lief ganz gut. Sascha konnte wegen dem Hallenumbau nicht trainieren. Da wir aber schon zum DM-Warmup hier waren, hatte er mit der Strecke keine all zu großen Probleme. Auf dem Weg zu unserer Pension haben wir uns noch eine Burg (Schloß Harburg) angeschaut. Da wollten wir zuerst übernachten. War uns dann aber doch zu teuer.

Am Samstag morgen ging es dann los mit kontrolliertem Training. Um 11:00 Uhr sollte Fahrerbesprechung und Photoshooting sein. Man glaubt es kaum, aber pünktlich als alle Autos schön aufgereit auf der Strecke standen, ging mal wieder ein kräftiger Regenschauer nieder. Sascha hatte seine Vorläufe um 12:15 Uhr, 14:20 Uhr und 16:28 Uhr. Er hatte jedesmal Glück mit dem Wetter. Es hatte immer kurz vorher geregnet, zum Start aber war die Strecke soweit abgetrocknet, dass man fahren konnte. Nur den Lauf um 18:34 Uhr ließen wir wegen akutem Wolkenbruch ausfallen. Das Risiko, dass etwas durch den Regen kaputt geht, war viel zu groß. Von den acht Fahrern, die trotzdem fuhren, fielen vier mit einem technischen Defekt aus; die Elektronik segnete durch den Regen das Zeitliche. Abends gab es dann ein Buffet. Man konnte soviel essen wie man wollte. Außerdem hat LRP ein paar Fässer Bier gestiftet. Gegen später gab es dann auch noch härtere Sachen wie Wodka, Cognac, Whiskey usw. Leider kam wegen des schlechten Wetters keine so rechte Partystimmung auf. Oder sollte man sagen zum Glück?

Am Sonntag mussten wir nämlich wieder so bald aufstehen. Der letzte Vorlauf startete um 9:39 Uhr. In allen Vorläufen fuhr Sascha nahezu perfekte Rennen. Aber leider war die Leistungsdichte, in allen Klassen, so hoch, dass der kleinste Fehler nicht mehr gut zu machen war. Ich hatte nun genug Zeit, um nochmal eine Inspektion am Auto durchzuführen. Ich drehte den Motor ab und wir zogen neue Reifen auf und lockere Schrauben an. Um 13:01 Uhr startete der erste Finallauf. Sascha startete auf Platz 2. Oh Schreck, oh Graus was war passiert? Das Auto schien auf der Geraden zu verhungern. Irgendwas musste defekt sein. Sascha war fast eine halbe Sekunde langsamer als in den Vorläufen. Später stellte ich fest, dass ein Kugellager am Motor kaputt war und somit den Motor bremste. In Runde 9 wurde Sascha dazu noch von einem anderen Fahrer abgeschossen. Er rettete sich dann aber doch noch auf den 5. Platz.

Plötzlich tönte es durch die Lautsprecher, dass sich alle Fahrer und Mechaniker auf der Strecke einzufinden hätten; es wäre ein Überraschungsgast da. Alle dachten: HÄ??? Auf einmal kam aus der Kabine der Rennleitung eine Frau und hat ihrem Freund vor 150 Leuten einen Heiratsantrag gemacht. Die Gänsehaut war garantiert. Gestandene Männer und coole Jungs hatten feuchte Augen. Zum Glück hat der Angesprochene "ja" gesagt.

Zum letzten Finallauf um 15:52 Uhr setzten wir alles auf eine Karte. Ich zerlegte nochmals den Motor, gönnte ihm neue Kugellager und drehte nochmal den Kollektor ab. Den Akku lud ich bis kurz vor dem Platzen. Und es lohnte sich. Sascha fuhr nun ein super Rennen. Nur einer machte uns das Leben schwer. Ein Rennfahrer-„Kollege“ war ein schlechter Verlierer und rempelte das Auto von Sascha an, wo er nur konnte. Sascha ging zwar als Erster durchs Ziel, hatte aber eine Mords Wut im Bauch. Doch es gibt noch Gerechtigkeit. Dem „Kollegen“ wurde der Lauf gestrichen, weil er den Motor manipuliert hatte. Somit wurde Sascha Sieger im E-Finale. Als er dann noch bei der anschließenden Preisverlosung einen LRP-Empfänger im Wert von 60,- € gewonnen hatte, war die Welt wieder in Ordnung.

Ich muss wohl nicht erwähnen dass es auf der Heimfahrt ununterbrochen, mal mehr mal weniger, geregnet hat. Gegen 21:00 Uhr waren wir total geplättet zu hause.

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